„Der automobile Mensch 2.0“: Inspirationen zur Verkehrswende
Filmscreening mit Regisseur Reinhard Seiß in der Seestadt

Am 5. Dezember 2024 wurde der Film „Der automobile Mensch 2.0“ von Reinhard Seiß in der VHS Kulturgarage der Seestadt vorgestellt. Der Film thematisiert die aktuellen Herausforderungen des Straßenverkehrs und die Notwendigkeit einer grundlegenden Verkehrswende. Angesichts der Umweltproblematik und der unaufhörlichen Zunahme des Autoverkehrs plädiert der Film für ein Umdenken in der Stadtplanung und eine Reduzierung der Abhängigkeit vom Auto.
Der Film zeigt, dass trotz technischer Fortschritte wie der Verbesserung der Energieeffizienz von Autos, der Verkehr weiterhin eine hohe Belastung für Klima, Umwelt und Gesellschaft darstellt. Die Entwicklung von Autos, die heute oft doppelt so schwer sind wie früher, führt zu einer schlechten Energieeffizienz und einem steigenden Ressourcenverbrauch. Eine echte Lösung des Problems ist nur durch ein verändertes Verkehrsverhalten möglich – weg vom Auto als Alltagsmittel hin zu nachhaltigeren Alternativen wie öffentlichen Verkehrsmitteln und Radwegen.
In Städten wie Graz und Wien werden bereits alternative Konzepte erprobt. So wächst das Straßenbahnnetz in Graz, und in der Seestadt Wien gibt es bewusst keinen Parkplatz für den Supermarkt – stattdessen wird der Fuß- und Radverkehr gefördert. Städte wie Bremen und Basel gehen noch einen Schritt weiter, indem sie den Radverkehr priorisieren und Parkflächen abbauen. Der Film verdeutlicht, dass Städte, die weniger auf das Auto setzen, lebenswerter und umweltfreundlicher sind.
Die Podiumsdiskussion nach dem Film zeigte, wie wichtig es ist, öffentliche Räume neu zu gestalten und den Fokus auf den Menschen legen. „Weniger Autoabhängigkeit bedeutet mehr Freiheit für den/die Einzelne“ meint etwa Verhaltensbiologin Elisabeth Oberzaucher. Michael Glotz-Richter aus Bremen wiederum betont die Wichtigkeit von Rolemodels für die Verkehrswende – in Bremen trifft man nämlich auch den Verkehrsminister tagtäglich mit dem Lastenrad auf den Radwegen an.